Mannesmann-Bauten

Die beiden Mannesmann-Häuser am Düsseldorfer Rheinufer gehören zu den Inkunabeln des Industrieverwaltungsbaus: das Mannesmann-Haus von 1912 und das Mannesmann-Hochhaus von 1958. Der bekannte Architekt Peter Behrens erhielt den Auftrag, für Mannesmann die neue Hauptverwaltung direkt am Rhein zu errichten. Die Mannesmannröhren-Werke AG, eigentlich in Remscheid gegründet, hatte mit der Herstellung ihrer nahtloser Rohre Weltruhm erlangt und ihren Sitz nach Düsseldorf verlegt. Dem Gebäude liegt ein Eisenskelettraster zugrunde, das flexible Grundrisse ermöglicht. Es markiert im Werk von Behrens die Wende vom geometrisierenden Jugendstil zum Neoklassizismus. Außen ist es nach dem Vorbild italienischer Renaissancepaläste mit rustiziertem Naturstein verkleidet, während die Innenhöfe verklinkert sind. Es ist das einzige Gebäude, an dem gleichzeitig Behrens, Le Corbusier, Mies van der Rohe und Walter Gropius gearbeitet haben, die damals in seinem Atelier tätig waren. Eine nicht geringere Ikone des modernen Verwaltungsbaus ist das benachbarte 88 Meter hohe Punkthochhaus mit 25 oberirdischen Geschossen von Paul Schneider-Esleben. Es war das erste deutsche Hochhaus in Skelettbauweise mit vorgehängter, Transparenz und Leichtigkeit suggerierenden Fassade aus emaillierter Stahlblechbrüstung und Festverglasung. Stahlrohre als Teil des konstruktiven Skeletts sowie die Farbigkeit verweisen auf die Röhrenfabrikation des Auftraggebers. Kein zweites Hochhaus in Europa kommt in Stil und Qualität dem gleichzeitig errichteten Seagram-Building von Mies van der Rohe in New York so nahe.

Besucherinformation

Mannesmann-Häuser
Mannesmann-Ufer 2, bzw. Berger Allee 25, 40213 Düsseldorf